Pflegeberatung im häuslichen Umfeld - mobile Pflege Fidelitas

Zu unseren Aufgaben im ambulanten Dienst gehört auch eine Pflegeberatung zur Pflegesituation. Wir unterstützen die Betroffene bzw. geben Orientierung, Information und Hilfestellung.

Erlebnis aus letzter Beratung

„Frau Müller hat seit sechs Monaten einen Pflegegrad und sie wurde von ihrer Pflegekasse informiert, dass sie sich zwei Mal jährlich beraten lassen muss. Sie bekam ein Telefonverzeichnis den ambulanten Pflegediensten in ihrer Umgebung, um sich einen Pflegedienst heraussuchen zu können. Sie hat bereits mehrere Absagen bekommen, bis sie bei uns fündig wurde. Frau Müller wollte von uns besucht werden, weil sie Fragen hatte, die sie telefonisch nicht klären wollte. In der Pandemiezeit war erlaubt alle Pflegebedürftige auch telefonisch oder per Video zu beraten.

Frau Müller habe ich in einer drei Zimmer Wohnung im 1 OG angetroffen. Es war ihr sehr unangenehm, dass ich an der Tür lange warten musste.

Nach meiner Vorstellung, die immer sehr wichtig ist, weil viele Pflegebedürftige uns mit dem Medizinischen Dienst verwechseln und sich Hoffnung auf eine Erhöhung des Pflegegrades machen, hat mir Frau Müller ihre Lebenssituation beschrieben. Sie hat sich auch Notizen gemacht um nichts zu vergessen.

Danach hat mir Frau Müller ihre Wohnung und die „Hindernisbereiche“ gezeigt, die ihr im Alltag Probleme bereiten und sie in der Selbständigkeit hindern. Wir haben über ihre täglichen Abläufe gesprochen, die ihr schwerfallen. Sie meinte „Ich kann nicht lange stehen und bin bereits gestürzt, ich kann nicht mehr in die Badewanne steigen und duschen, sowie meine Haare waschen. Mein Äußeres war mir immer so wichtig, jetzt bleibe ich nur daheim, weil ich mich unwohl fühle. Meine Medikamente vergesse ich auch immer wieder zu nehmen. Ich komme alleine einfach nicht mehr zurecht“.

Ich konnte Frau Müller ein paar Tipps zum Alltag geben, z.B. sich eine Wochenbox für die Medikamente in der Apotheke zu kaufen und sich die Medikamentenbox auf den Tisch in die Sichtweite hinstellen und gleich auch eine Wasserflasche dazu stellen, um beides nicht zu vergessen. Zum Wachbecken sollte sie sich einen Hocker hinstellen um sich während der Körperpflege hinsetzen zu können. Wir haben über ein Orientierungslicht in der Nacht gesprochen, weil sie nachts im Dunkel auf dem Weg zur Toilette bereits gestürzt sei und ich habe ihr einen Notrufarmband – Hilfe auf Knopfdruck empfohlen.

Zum Schluss zeigte ich Frau Müller einen Pflegehilfsmittelkatalog und wir haben gemeinsam überlegt welche Hilfsmittel ihre momentane Situation erleichtern könnten. Frau Müller hat sich einen Rollator ausgesucht, mit dem sie in der Wohnung gut zurechtkommen kann. Sie hat auch den Badewannenlift für eine sehr gute Lösung gehalten, sowie die Haltegriffe.

Frau Müller muss jetzt noch die Rezepte beim Hausarzt besorgen, die Rezepte einem Sanitätshaus anvertrauen und dann werden nach der Genehmigung der Pflegekasse die Hilfsmittel zu ihr Nachhause geliefert. Es dauert noch eine Weile bis sie sie nutzten kann, aber Frau Müller ist positiv gestimmt, weil sie ihre Selbstständigkeit behalten kann.

Wir haben miteinander einen Termin für den nächsten Beratungseinsatz vereinbart. Ich werde in sechs Monaten kommen und wir schauen wieder gemeinsam, ob ich Frau Müller mit meinen Erfahrungen helfen konnte.